Architekt Oscar Niemeyer  (Brasilien)

Der brasilianische Beitrag zur „Internationalen Bauausstellung in Berlin 1957“ des Architekten Oscar Ribeiro de Almeida Niemeyer Soares Filho gehört zu den Zeilenhochhäusern im Hansaviertels und ist in den Jahren 1956-1957 nördlich der Altonaer Straße entstanden. Es verkörperte ein Stück neuzeitliches Bauen, ein Stück Städtebau des „neuen Berlins“.

Niemeyer setzte früh fast ausschließlich auf Beton als Baumaterial. Er wurde durch seine futuristische und plastische Formensprache mit kurvenreichen, weichen Konturen und ausgewogenem Verhältnis zwischen freiem Raum und Volumen berühmt. Seine kühnen und unkonventionellen Entwürfe begründeten sein Ansehen als einer der wichtigsten Vertreter der Moderne.

Das Gebäude birgt in seinen sieben Wohnetagen 78 Wohnungen. Der Bau ist 72m lang, 15m breit, 27m hoch und  beherbergt 78 Wohnungen (1,5 (1) , 2 (12) , 3 (53) , 4 (12) ). Etwa 7m hinter dem Gebäude befindet sich ein dreieckiger Aufzugturm für zwei Fahrstühle, die jedoch nur in der 5. und 8. Etage halten; dort befindet sich auch jeweils ein Übergang zum Hauptgebäude. Als Besonderheit wurde in der 5. Etage eine Gemeinschaftsfläche eingerichtet, die den Bewohnern als Erholungs- und Begegnungsstätte, aber auch als "Verteilerhalle", um von den Aufzügen in die einzelnen Treppenhäuser zu gelangen, dient.

In den Wohnungen selbst weisen die Schlafräume nach Osten, die Wohnräume sowie die Küchen nach Westen, vor deren gesamten Breite sich Balkone befinden (die Wohnungen in der 5. Etage bilden dabei eine Ausnahme). Die Diele, die mit eingebauten Schränken ausgestattet wurde und den Wohnteil mit dem Schlafteil verbindet, geht unmittelbar in den Wohnraum über. Durch das Ineinandergehen von Wohnraum und Diele erscheint das Wohnzimmer relativ groß. Eine gekrümmte Wandführung löst die Rechteckform des Wohnzimmers auf (Grundriss)

Mit Fahrstuhl oder über das Treppenhaus gelangt man in die große Lobby im 5. OG. Im obersten Geschoss (8. OG) befindet sich der Trockenboden.

Die Eigentumsanlage in der Altonaer Straße 4-14 in 10557 Berlin befindet sich, genau so wie das zu dem Haus gehörende parkähnliche Grundstück, in einem gepflegten Zustand. Die Wohnungseigentümergemeinschaft ist bestrebt, das Objekt in einem hochwertigen Zustand nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zu erhalten.

 

Bilder um 1957/1958

 

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